Von Uwe Ledermann aus Wuppertal
(Vielen Dank von uns an Dich, für diesen tollen Beitrag, lieber Uwe!)
Das Ganze fand statt auf dem Gelände und in den Räumen der „Silvio Gesell Tagungsstätte“. Schirmherren des Sommercamps waren, oder sind, der „Freiwirtschaftliche Jugendverband von Deutschland (FJvD) 1927 e. V.“ (Eigentümer der Tagungsstätte) und der „Förderverein Natürliche Wirtschaftsordnung e. V.“ mit Sitz in Essen (Herausgeber der Zeitschrift HUMANE WIRTSCHAFT), der kräftig Spenden für den Lernort gesammelt hat, der dort zur Zeit entsteht. Tatkräftige, internationale Unterstützung bei der Umsetzung bekamen wir von mehreren, sogenannten Workaway-ern, die sich auf der Plattform Workaway organisieren und so zu uns fanden.
Doch nun genug der trockenen Fakten.
Das Gelände der Tagungsstätte ist eingebettet zwischen Wiesen und Feldern.
Selbst bei bedrohlichem Wetter noch schön anzusehen.
Die letzten Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Schilder werden gemalt, wetterfeste Planen verspannt und schnell noch etwas Häckselgut verteilt, damit es in der Outdoorküche unter dem großen Carport nicht so matschig wird.
Die ersten Gäste treffen ein. Grob geschätzt fanden sich in etwa 75 Dauergäste ein, wovon nur ein kleiner Teil Heimschläfer waren. An den Nachmittagen wuchs die Zahl auf über 100 und an besonderen Tagen sogar auf etwa 200 Gäste.
Die weiße Kabine, links auf dem letzten Foto, ist keine Campingdusche, sondern eine von drei Komposttoiletten. Daraus sponn sich schon während der Vorbereitungen ein roter Faden, der sich durch das gesamte Sommercamp zog. Aber wir wissen nun wie die Dinger funktionieren, wo ihre Schwächen sind, wie man sie pflegt und repariert. Und welche weiteren Erfindungen sie hervorbrachten. Als da wären: Der Kackstampfer. Er wird gebraucht, wenn sich die Haufen aus dem Erde-Holzkohle- und Kackgemisch zu sehr im Fermenter türmen. Dann wird der Kackstampfer (eine kleine Platte mit Haltestange) eingesetzt, um die Masse einzuebnen.
Des weiteren wurde der Pissstocher erfunden. Er wird eingesetzt, wenn der Pipi-Separator-Trichter versehentlich durch das nach dem Kacken einzusetzende Gemisch aus Erde und Holzkohle verstopft wurde.
Auf dem nächsten Foto ist kein ausgepinkelter Nierenstein oder Urinstein zu sehen, sondern ein Gesteinsbröckchen, welches versehentlich in den Pipitrichter gelangt ist und diesen verstopft hat. Aufgrund seiner Größe konnte er nicht mit dem Pissstocher (ein dünner Zweig) entfernt werden, sondern musste unter Zuhilfenahme der eigenen Finger und Demontage des Pipischlauches entfernt werden.
Zu den Workshops. Ein sehr beit gefächertes Angebot wurde in den Stunden nach Mittag angeboten. Viel mit Bewegung, Spirituellem, Massage, Kreativem, Zwischenmenschlichem, Yoga, Filmvorführungen, Tanz, und, und, und ….
Ich persönlich hatte es immer sehr schwer mich zu entscheiden, habe in einige Workshops reingeschnüffelt und nur an wenigen komplett teilgenommen. Auch war ich ständig dabei zu organisieren, fotografieren, hin- und herzuräumen, Problemchen zu beseitigen, mit Menschen zu sprechen und Dienste zu erledigen.

unterstützt von mehreren Schnipplern. Einen Hygieneinspektor und einen Handlanger für die sanitären Anlagen, sprich Kompostklos. Einen Begrüßungsmenschen und Einweiser für neue Gäste. Einen Spüldienst, der den Spülplatz herrichtete und aufräumte. Und zu allerletzt, wenn ich nichts vergessen habe, gab es einen Zuständigen.
Strukturaufstellung im Kornkreis zu verschiedenen Themen.


















Bau eines Solarkochers.















Nun muss erst nachgebessert werden, bevor die Serienproduktion beginnen kann.





Persönliches Fazit:
Es waren zwei großartige Wochen, mit vielen lieben Menschen, vielen tollen Workshops, genug zu essen und vielen guten Gesprächen.
Nicht so schön waren die Zwangspinkelpausen während meines Schlafes im kleinen Igluzelt und das damit verbundene Raus- und Reingekrabbel. Als ich daheim wieder im aufrechten Gang mein Schlafgemach verlassen und betreten konnte, war es wieder gut.