Von der Knappheit in die Fülle – ein anderes Zukunftsbild des Wirtschaftens

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Freitag 19. 02. 2016 bis Sonntag 21. 02. 2016

Warum Knappheit und Fülle als Themen eines Workshops?

© Peter Röhl / pixelio.de
© Peter Röhl / pixelio.de

Knappheit bestimmt unser Wirtschaften und zunehmend unser Fühlen, Denken und Handeln. Viele natürliche Ressourcen sind tatsächlich begrenzt. Während wir alle zusammen jedoch weiteres Wachstum des Material- und Energiedurchsatzes in unserer Gesellschaft provozieren, wird die Knappheit aber auch künstlich erzeugt. Beispiele dafür gibt es zahlreich, sei es in den Bereichen Boden, geistiges Eigentum (Patente), Internetwirtschaft. Auch das Geld mit seiner momentanen Verfasstheit gehört dazu.

 

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Es gibt vielfältige Problemsichten und Lösungsansätze. Uns scheint es, als bewege sich oftmals nur sehr wenig, weil sich die verschiedenen Schulen und Philosophien untereinander nicht gut verständigen können. Der Grund ist oft, dass sie mehr das Trennende als das Gemeinsame sehen, auch weil die Abgrenzung dem eigenen Selbstverständnis und Selbstbewusstsein gut tut. Wir werden – abgesehen von der notwendigen Klärung der Unterschiede – in unserer Wochenendtagung vor allem das Gemeinsame suchen, auf dem wir für einen Kulturwandel aufbauen können. Dabei gehen wir von dem am Lernort intensiv verfolgten Ansatz der Geld- und Bodenreform aus, ohne diesen als Königsweg oder Allheilmittel darstellen zu wollen. Innerhalb des Ansatzes der Geld- und Bodenreform wenden wir uns im Workshop hauptsächlich dem Geld zu. Dieser Ansatz selbst ist jedoch auch kein einheitlicher. Es werden hierzu wiederum unterschiedliche Problemanalysen und dementsprechend auch Lösungsvorschläge verfolgt – stark vereinfacht: „kein Geld“, „anderes Geld“ und „dasselbe heutige Geld anders“. In unserem Workshop wollen wir diesen Fächer mit einigen weiteren Ansätzen in Resonanz bringen und gegenseitige Unterstützungsmöglichkeiten herausstellen.

Das Hinterfragen des Knappheits-Diktats in der Wirtschaft und damit in unserer gesamten Gesellschaft spielt dabei immer eine große Rolle. Dieses Diktat zu erkennen und zu entschärfen oder sogar zu entmachten, wenn es um die Gestaltung einer die Bedürfnisse Aller befriedigenden, sozialen und umweltschonenden Wirtschaft geht, ist uns ein großes Anliegen, das aber auch mit dem Workshop kritisch überprüft werden kann und soll.

Fragen, denen mit dieser Veranstaltung nachgegangen werden soll:

  1. Wie konstruieren wir in Wirtschaft und Gesellschaft Knappheit sowohl mit Hilfe unserer äußeren Institutionen als auch mit unserer eigenen inneren Denk- und Fühlhaltung? – Es geht also darum, Zusammenhänge zu verstehen.
  2. Wie können wir umgekehrt für ein anderes künftiges Wirtschaften eine Fülle mittels äußerer und innerer Ansätze herstellen? – Wie lassen sich also Prozesse positiv gestalten?

Ausgehend von diesen beiden übergeordneten Leitfragen haben wir einige weitere Fragen identifiziert, die auch den Spannungsbogen des Wochenendes abbilden:

  • Wie öffnen wir uns überhaupt für Neues bzw. Anderes? Wie finden wir heraus, was wirklich wichtig bzw. existenziell ist? (über eine „Entleerung“, ein „Entlernen“, eine „De-Konditionierung“?) Welche Bedeutung hat unsere eigene Denk- und Fühl-Haltung dabei? Worin bestehen bspw. die Antriebe, Knappheiten künstlich zu erzeugen und das gesamte System mitzutragen und zu erhalten? Welche Hindernisse tauchen vielleicht bereits in unserem Inneren auf, wenn wir unsere wirklichen Bedürfnise identifizieren wollen?
  • Welche neuen Denkansätze, Ideen, Konzepte gibt es bereits und welche Welt- und Menschenbilder liegen ihnen zu Grunde?
  • Welche konkreten Projektbeispiele lassen sich heranziehen, von denen wir lernen können?
  • Welche Zukunftsbilder bringen wir als einzelne Menschen mit und welche neuen entstehen in uns vielleicht, wenn wir weitere Informationen bekommen? Und wie entstehen aus Einzelbildern ggf. gemeinsame Zukunftsvisionen (die sicher kraftvoller sind als die einzelnen Bilder)?
  • Welche Strukturen können wir entwickeln und etablieren, die uns helfen, die Dominanz der Knappheit zu überwinden und ein gutes Leben für alle zu erleichtern?
  • Wie kann der Wandel hin zu anderen Strukturen gelingen? Welche eigenen Anknüpfungspunkte, Potenziale und Ressourcen können wir nutzen? Welche Herausforderungen sind zu bewältigen, welche Hindernisse aus dem Weg zu räumen?
  • Welche Rolle spielen die verschiedenen organisierten und nicht organisierten Akteure in Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft? Was können sie beitragen und was kann ihr Zusammenspiel bewirken?

Programm zum Download: Ein anderes Zukunftsbild des Wirtschaftens

Achtung, das Programm wurde immer wieder aktualisiert. Die letzte Fassung lautet wie folgt:

Freitag, 19. Februar 2016

ab 16 Uhr Ankommen
18:00 Uhr Abendessen
19:30 Uhr Begrüßung und Einführung in das Wochenende; Einladung der Teilnehmer zur Lösung einer kleinen „Aufgabe“
20:30 bis 22 Uhr „Das Geld und ich“ – Das Monneta-Geldspiel von Margrit Kennedy.

Das Spiel dient zur Klärung unseres persönlichen und kollektiven Verhältnisses zum Geld. Das Spiel macht Spaß UND es ist Ernst. Als abstraktes Modell einer komplexen Realität gehorcht es einfachen Regeln und ermöglicht einen intensiven Lernprozess.

Samstag, 20. Februar 2016

10:00 – 10:45 Uhr Kurzer Rückblick auf den vorigen Abend – Ausblick auf das Tagesprogramm
10:45 – 11:15 Uhr Kaffeepause
11:15 – 12:45 Uhr Ausgangslage zu Knappheit und Fülle (parallele Workshops Runde 1)

  • Das Wesentliche – Das Einfache – Das Existenzielle (Marc Berghaus, Regiogeld Chiemgauer/Regionales Wirtschaften)
  • Das kollektive Gefühl der Knappheit (Dr. Susanne Wiegel, u.a. Mitiniatorin Transition Town Essen)
  • Geld Macht Mangel – Geld macht uns einsam (Oliver Sachs, Filmemacher und Prozessbegleiter und Andreas Poggel, Mediator und IT-Dienstleister)
  • Künstliche Knappheit durch Recht und Gesetze (Andreas Bangemann)
12:45 – 14:15 Uhr Mittagessen / Pause
14:15 – 15:45 Uhr Reformbewegungen und neue Denkansätze (parallele Workshops Runde 2)

  • Wirtschaftsförderung 4.0 – Regionales Wirtschaften (Dr. Michael Kopatz, Wuppertal Institut)
  • Was ist Fließendes Geld? (Steffen Henke, Neues Geld gGmbH)
  • Bedingungsloses Grundeinkommen (Felix Scheuerl, BGE-Gruppe Wuppertal)
  • Gewaltfreie Kommunikation – Gewaltfreies Geld (Andreas Poggel und Oliver Sachs)
15:45 – 16:30 Uhr Kaffeepause
16:30 – 18:00 Uhr Projektbeispiele zur anderen Art des Wirtschaftens (parallele Workshops Runde 3)

  • Transition Town-Projekte (Jörn Hamacher, Transition Town Essen)
  • Solidarische Landwirtschaft (Mareike Böhm-Holtwiesche)
  • RegioGeld am Beispiel des Chiemgauers (Marc Berghaus)
  • Ein Bildungsprojekt zwischen Poesie, Geld, Macht, Zeit & Kommunikation (Oliver Sachs)
18:00 – 19:30 Uhr Abendessen
19:30 – ca. 21:30 Uhr „Ein anderes Zukunftsbild des Wirtschaftens“ (Podiumsgespräch)

  • Andreas Bangemann, Redakteur Humane Wirtschaft
  • Steffen Henke, Neues Geld gGmbH
  • Dr. Michael Kopatz, Wuppertal Institut
  • Oliver Sachs, Filmemacher und Prozessbegleiter
  • Dr. Susanne Wiegel, u.a. Mitiniatorin Transition Town Essen

Geplanter Ablauf:

  1. Vorstellungsrunde
  2. Fragen an Podiumsteilnehmer
  3. Öffnung der Diskussion für alle Teilnehmer
  4. Abschluss des Podiumsgesprächs
ab ca. 21.30 Uhr Gespräche mit den Podiumsteilnehmern

Sonntag, 21. Februar 2016

10:00 – 11:30 Uhr Gemeinsame Auswertung des Wochenendes

  • Auswertung der Workshops und der Podiumsdiskussion
11:30 – 12:00 Uhr Kaffeepause
12:00 – 13:30 Uhr Gemeinsamer Ausblick

  • Was machen wir mit unseren Erkenntnissen?
  • Gibt es neue (Projekt-)Ideen?
  • Ist unser Vorgehen bzw. dieser Weg sinnvoll? Wie wollen wir den Klärungs-, Entwicklungs- und Wandlungsprozess zur Gestaltung der künftigen Wirtschaft organisieren?
  • Was sind die nächsten Schritte?
  • Soll es weitere vertiefende Veranstaltungen zu Themen, Konzepten, Projekten oder Zukunftsbildern des Wochenendes geben?
Als Referenten, Workshop-Teilnehmer und Mitwirkende haben bisher zugesagt: Tanja Adam-Heusler, Dr. Michael Kopatz (Wuppertal-Institut), Dr. Holger Kreft, Marc Berghaus, Steffen Henke, Andreas Poggel, Oliver Sachs, Andreas Bangemann und viele mehr. Zusätzliche Anfragen sind gestellt. (Änderungen vorbehalten.)

Anmelden kannst Du Dich über folgendes Formular:

https://docs.google.com/forms/d/1XzV0tMczlUWqehbxbTHVHc_A1x7IvGkSe0um7NWKs1c/viewform

Und hier kannst Du mit einer Spende zur Ermöglichung der Veranstaltung beitragen. Egal ob Du teilnehmen wirst oder nicht:

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Der Lernort Wuppertal macht es sich zur Aufgabe, für Bildung und Bildungsveranstaltungen alternative Wege der Finanzierung auszuprobieren und Erfahrungen zu sammeln. Eine Veranstaltung, die davon lebt, dass ExpertInnen und TeilnehmerInnen durch die gemeinsam verbrachte Zeit allesamt zu einem Gewinn an Wissen, Gemeinschaftsgefühl und neuen Ideen gelangen, sollte so finanziert sein, dass niemand wegen nicht vorhandener finanzieller Mittel ausgeschlossen werden muss.

Wir erwarten rund 60 TeilnehmerInnen. Wir gehen von Kosten für die Anmietung der Räume samt benötigter Ausstattung, für Spesen, Auslagen und Honoraren der Referenten, sowie für Verpflegung während der Veranstaltung aus.

Wir schätzen die Kosten zu Marktpreisen dafür auf rund 6.000,- €.

Zu deren Finanzierung wird es folgende Möglichkeiten geben:

  • Sowohl natürliche Personen als auch Organisationen, wie etwa Vereine und Stiftungen oder Unternehmen können sich beteiligen. Einige Mitwirkende haben bereits ihre unentgeltliche Teilnahme zugesagt. Das ist eine Form einer Sachspende, bzw. Förderung der Veranstaltung.

Weitere Möglichkeiten sind:

  • Teilnahme am Wochenende und finanzielle Beteiligung an den Kosten mit einem frei bestimmbaren Beitrag.
  • Reine finanzielle Beteiligung an den Kosten, ohne am Wochenende teilzunehmen.
  • Teilnahme am Wochenende, aber ohne finanzielle Beteiligung an den Kosten.