Für die Zeit ab Februar 2016 wird die Chronik des Lernortes vorübergehend von einer anderen Webseite unterstützt.
Workshop „Von der Knappheit in die Fülle – ein anderes Zukunftsbild des Wirtschaftens“
19.-21. Februar 2016
Rd. 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus allen Altersgruppen und aus sehr unterschiedlichen Bereichen der Gesellschaft trugen an dem Wochenende in bester Stimmung zu einem erfolgreichen Workshop mit dem Thema „Von der Knappheit in die Fülle – ein anderes Zukunftsbild des Wirtschaftens“ bei. Die Zeitschrift Humane Wirtschaft Heft 02/2016 berichtet davon ausführlich – demnächst auch im Archiv verfügbar.
Inspirierend fanden viele der Teilnehmer die verschiedenen inhaltlichen Impulse zur These der Veranstalter des Lernortes Wuppertal, dass Knappheit zum Teil von uns Menschen selbst konstruiert wird: durch eine eingeschränkte Fürsorgehaltung für einander und für unsere Mitwelt, durch Schwächen unserer Gemeinschaften und durch teilweise unzureichende, dysfunktionale Institutionen.
Es gab nach Bekundung der Besucher eine Reihe von Aha-Erlebnissen dazu, wie wir stattdessen durch mehr Wertschätzung füreinander und unsere Mitwelt, durch eine geistig-seelische „Entrümpelung“, durch die Pflege von Gemeinschaft sowie durch besser funktionierende Institutionen (wie bspw. Veränderungen bei unserem Geld) mehr Fülle gedeihen lassen können.
Vorstellung des Lernortes bei der Jahresfeier der Humanen Wirtschaft
1. November 2015
Zum Abschluss der Jahresfeier 2015 der Zeitschrift Humane Wirtschaft stellte sich der Lernort mit seinem Angebotsprogramm und seinen sonstigen Projekten vor. Es gab viel Zustimmung zu den Präsentationen der Anbieterinnen und Anbieter. Und weitere Interessierte stießen zu uns.
Dragon Dreaming
25. – 27. September 2015
An dem herbstlich schönen Wochenende 25.-27. September 2015 trafen sich – wieder ausgezeichnet verpflegt durch die Familie Bangemann – 28 aktive Mitglieder unseres Netzwerkes, um mit den Begleitern Ilona Koglin und Oliver Sachs den Lernort Wuppertal mit einer ungewöhnlichen Methode weiter voranzubringen. Die Methode heißt Dragon Dreaming. Ziel: Strukturierung des weiteren gemeinschaftlichen Aufbaus des Lernortes. Sie wurde von dem Australier John Croft erarbeitet und bedient sich auch Elementen aus der australischen Aborigine Kultur. Besonders zeichnet sie sich dadurch aus, dass die menschliche Seite des Projektes intensiv bedacht wird, indem die Persönlichkeiten aller Beteiligten stark berücksichtigt werden. Alle Phasen der Projektentwicklung werden bei dieser Methode durchlaufen: Träumen, Planen, Umsetzen und Würdigen/Feiern. Flexibilität wie Verbindlichkeit können hierbei gut austariert werden. Zunächst haben Holger Kreft und Andreas Bangemann ihren Traum vom Lernort mit allen Anwesenden geteilt, die ihrerseits mit ihren Träumen den ursprünglichen Traum ergänzten. Im Verlauf der weiteren gemeinsamen Arbeit identifizierten wir dann eine Reihe von Aufgabenpaketen für das Projekt ‘Aufbau des Lernortes Wuppertal’. Beispielhaft erstellten wir für die wichtigsten Handlungsfelder Aktionspläne sog. Karabirrdts. Insbesondere wurde noch mehr Verständnis für die unterschiedlichen Profile und verschiedenen Kompetenzschwerpunkte der Beteiligten untereinander geweckt.
Zweites Sommercamp
13. – 26. Juli 2015
Unser zweiwöchiges Sommercamp im Juli 2015 hat einen schönen Aspekt des Lernortes konkret anschaulich gemacht: Ohne Bezahlung, ausschließlich auf Spendenbasis, konnte mit Hilfe unseres Netzwerkes ein Workshop-Programm mit rund 50 Angeboten auf die Beine gestellt werden. Es gab viele persönliche Begegnungen und eine tolle Kombination von neuen Erfahrungen, gemeinsamem Arbeiten u. a. in der Freilichtbühne und Feiern. Post zum Sommercamp 2015
Open Space
10. – 12. April 2015
Mit diesem Veranstaltungsformat wurden Ideen für den weiteren Aufbau des Lernortes Wuppertal gesammelt und verknüpft, Verantwortlichkeiten für Aufgaben geklärt und weitere Interessenten und Mitstreiter gewonnen. Begonnen wurde mit einem World Café. Die Tischnachbarn inspirierten sich dabei gegenseitig, indem sie auf die dafür vorgesehenen Tischdecken schrieben! Die Teilnehmer auch dieses World Cafés waren begeistert. Es löste großes Vergnügen im Saal aus, als die jeweiligen Essenzen der Tische zum Abschluss vorgestellt wurden, mal mit totaler Sachlichkeit, mal voller Pathos oder feiner Selbstironie. Beim Open Space gibt es im Gegensatz zur traditionellen Konferenz kein im voraus geplantes Veranstaltungsprogramm, also keinen festgelegten Ablauf. Nur wenige einfache Regeln strukturieren den Ablauf, der von den Teilnehmern zu Beginn der Veranstaltung selbst gestaltet wird. Lediglich unser Leitthema „Aufbau des Lernortes“ und einige wenige Zielpunkte für die mittelfristige Ausgestaltung des Lernortes haben wir vorgegeben. Es wird keine Strategie für die Lösung der Gestaltungsaufgaben beim Aufbau unseres Lernortes im Voraus festgelegt. Die Teilnehmer des Open Space machten daher selbst Angebote für die Workshops, und sie entschieden gemeinsam, welche aus dem vielfältigen Angebot stattfanden. Es entstanden außerdem mehrere konkrete Arbeitsgruppen: Vor allem die AG Organisation, Struktur und Finanzen (OStruFi) und die AG Angebotsplanung waren von da an sehr aktiv. Zusätzlich entstand bald eine AG für die Planung des Sommercamps. Viele der Teilnehmer erklärten sich bereit, künftig den Lernort Wuppertal tatkräftig mitgestalten zu wollen.
Infoabend zum Lernort
18. März 2015
Der Lernort präsentierte sich zum ersten Mal einer kleinen Öffentlichkeit mit seinem Anliegen. Hamsterrad oder die eigenen Träume verwirklichen? Mit einer ca. 25minütigen szenischen Darstellung statt eines Frontalvortrags nutzten wir als überwiegend völlige schauspielerische Laien, eine Möglichkeit unsere Botschaften anders als üblich zu vermitteln. Das Kernteam des Lernorts bot als Einstieg in diesen Abend den zahlreichen Interessierten den ganz normalen Wahnsinn vom Lernen und Arbeiten. Wir als Initialgruppe stellten dar, wie wir den Zusammenhang zwischen den Mechanismen von Gesellschaft und Wirtschaft auf der einen Seite und den Mechanismen unseres Bildungssystems auf der anderen Seite sehen. Wir machten anschaulich, wie jede und jeder dazu beiträgt, die Rahmenbedingungen mitzutragen, die dazu führen, dass Menschen die unpassenden Berufe auswählen und sich in den Berufen, die sie auswählen, nicht wohlfühlen und dann selbst auch wieder Entscheidungen treffen, die unangenehme Folgen für andere Menschen haben. Und wie die konkrete Verfasstheit des Geldes (wie etwa der Zinseszins) die aktuelle Wirtschaftsordnung bestimmt und damit auch die Handlungslogiken aller Akteure – ob die Protagonisten im Stück später als Berufstätige nun eher zu den Entscheidern gehören oder nicht.
Im zweiten Teil wurde die Knowmads Business School in Amsterdam, die maßgebliche Inspirationsquelle für den Lernort, durch den Referenten Ivo Degn vorgestellt. Er konnte unser kleines Theaterstück als Steilvorlage nutzen, um das Modell der Knowmads, eine Art weitgehend selbstorganisierte Schule, zu erläutern. Ivo hat ein Jahr an der Knowmads Business School in Amsterdam gelernt und baut nun mit einem Partner die Knowmads in Sevilla, Spanien, auf.
Durch den Info-Abend fanden sich weitere Interessenten, von denen einige von nun an die ursprünglich noch kleine Gruppe von sieben Personen verstärkten. Es entstand ein Netzwerk, das seit diesem Abend weiter wuchs. In der ursprünglichen Gruppe nahm durch die gelungene Aufführung auch das Gemeinschaftsgefühl zu. Der Vortrag durch Ivo Degn brachte die Philosophie der Knowmads dem Publikum und dem Netzwerk selbst näher.
Planung des Dragon Dreaming-Prozesses
10. Dezember 2014
Der Aufbau des Lernortes wird begleitet durch die alternative Projektentwicklungsmethode des Dragon Dreaming. Um den Prozess zu starten und einen größeren Dragon Dreaming-Workshop zu planen, trafen sich am 10. Dezember 2014 im Silvio-Gesell-Tagungshaus Andreas Bangemann, Liesbeth Bakker, Hanna Lintzen und Holger Kreft. Durch das Treffen führte aufmerksam und versiert Oliver Sachs, Autor, Filmemacher und Prozessbegleiter, unterstützt durch Anselm Betz.
Herauskam eine erste Übersicht über die Aufgaben, Verantwortlichkeiten und Abläufe für die Zeit bis zu dem Workshop. U.a. entstand das ´Karabirrdt´ – in einer Sprache der australischen Aborigines bedeutet das ´Spinnennetz´ (Foto).
Erstes Sommercamp
4. – 9. August 2014
Immer morgens nach dem Frühstück trafen sich die ´Sommercamper´, um tatkräftig große Mengen Boden und Steine mit Spitzhacke, Schaufel und Schubkarre abzutragen und umzuschichten, um die Form für das Schotterbett des dritten Sitzsteinranges der Freilichtbühne auszuheben.
Mittags gab es jeweils ein schmackhaftes Essen, das unter anderem durch geldlose Strukturen wie Foodsharing e.V. jeden Tag so zubereitet wurde, dass weitestgehend vegetarische oder sogar vegane Gerichte angeboten werden konnten. Die Nachmittage waren den Workshops gewidmet. Die Angebote:
- Theateratelier mit den beiden Bewegungstheaterkünstlern Doro Roth und Jonathan Ries sowie der Schauspielerin und Sängerin Isabell Katharina Sandig
- Steinbildhauerei mit Gabriele Kalb
- Workshop zu Onlinewährungen mit Andreas Bangemann
- Workshop mit Michael Bonke zum Bau eines Solarkochers und einer Saatgutbox
- Vorstellung eben des Lernort-Projektes durch Holger Kreft
- Allgemeines Vernetzungstreffen, an dem verschiedene Vereine und Organisationen gemeinsam an einen Tisch gebracht wurden, um sich ihre Vorhaben gegenseitig vorzustellen und über gemeinsame Pläne und Entwicklungen zu sprechen: die Regiogeldinitiative Langenberg mit der Regiowährung Deilbachblüten und eine ganz junge Wuppertaler Regiogeldinitiative rund um den erfahrenen Regiogeldexperten Marc Berghaus (Mitentwickler des Chiemgauers).
Der WDR-Wuppertal, vertreten durch die Journalistin Annette Hager mit ihrem Kamerateam, hielt an einem Tag das Geschehen für die Lokalzeit des WDR Wuppertal fest. Die Ausstrahlung fand am Dienstag, dem 12. August 2014 in der „Regionalzeit Bergisches Land“ statt.
(Text angelehnt an die Dokumentation von Jonathan Ries)