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* Fast 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer trafen sich ausnahmsweise dieses Mal nicht an der Tagungsstätte, sondern in einem Raum der Zweigstelle der Färberei im August-Bünger-Haus an der Wichlinghauser Straße in Oberbarmen. Sie kamen auf Einladung des Drachenreiter-Kollegs Wuppertal zu einem Vortragsabend und einer gemeinsamen Reflexion mit Prof. Uwe Schneidewind, Präsident des Wuppertal Instituts, zusammen. * In der Einführung stellte Holger Kreft die Frage in den Raum: Was passiert, wenn nun das „UFO“ des Transformationskonzeptes in diesem Quartier landet, das weiterhin einer starken Wandlung unterliegt? Indem das Transformationskonzept einen neuen Deutungsrahmen für die vielen laufenden Veränderungen unserer Zeit und deren Unübersichtlichkeit bietet, kann es zu der gemeinsamen Anstrengung motivieren, die notwendig ist. Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung für globale Umweltveränderungen (WBGU) hatte 2011 den Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation zum Gegenstand seines Hauptgutachtens gemacht. * Die zentrale These darin: Globaler Klimaschutz mit dem 2°C-Ziel ist unverzichtbar auch für das Erreichen anderer Nachhaltigkeitsziele. Für eine wachsende Zahl von Akteuren steht daher eine Veränderung von der fossilen zur klimaverträglichen Gesellschaft an. Von ihrem Ausmaß her wird diese Veränderung gleichgesetzt mit der Neolithischen (Jungsteinzeitlichen) „Revolution“ und mit der Industriellen Revolution. Die Vermutung liegt nahe, dass wir uns nun wieder in einem epochalen Umbruch befinden, dieses Mal mit einer neuen Qualität: So wird uns zum ersten Mal in unserer Geschichte unser immenses Einfluss- und Umgestaltungspotenzial bei gleichzeitiger Verletzlichkeit und Begrenztheit unseres „Raumschiffs“ Erde bewusst. * Uwe Schneidewind stellte heraus, dass für das große Transformationsprojekt genaue Begriffe wichtig sind, ebenso wie gute Geschichten und eingängige Bilder. Das Bild des blauen Planeten aus dem Weltall ist da ein treffendes Beispiel. Aus dem Deutungsrahmen kann auch neue Motivation entspringen. Ein gutes Beispiel für die (allen Negativmeldungen in den Medien zum Trotz) ermutigende Haltung des Referenten ist ein Zitat von Václav Havel, das er anführte: „Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.“ * Der Referent skizzierte den Stand in Wuppertal in den verschiedenen Handlungsfeldern. Im Bereich Mobilität drängte sich allen ein aktuelles Ereignis beispielhaft und mit großer negativer Symbolkraft auf: Die Neugestaltung des Döppersbergs. Am 10. Juli wird die B7 wieder eröffnet, nachdem das vorher noch kräftig mit einer Art Bürgerfest gefeiert werden soll. Allerdings ist in den drei Jahren der Sperrung von den Verantwortlichen nicht die Chance genutzt worden, das Verkehrssystem in Elberfeld in Richtung von mehr Ressourcenschonung weiterzuentwickeln. Von allen Teilnehmenden wurde das einstimmig als Zeichen der Stagnation in Sachen nachhaltiger Entwicklung gewertet. * Bei unserem Treffen kamen sehr verschiedene Perspektiven zusammen. Dadurch entstand ein sehr umfassendes Bild der verschiedenen Ressourcen, die wir als Menschheit für die dritte große Transformation brauchen: * Wie immer entstanden bei dem Treffen neue Kontakte, und alte wurden aufgefrischt. Gegen Ende des Treffens gab es zudem noch Überlegungen zu neuen Projekten, die zu einem passenden späteren Zeitpunkt in geeignetem Rahmen vorgestellt werden. * Das Drachenreiter-Kolleg bedankt sich bei allen Mitwirkenden und Unterstützern: |